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Gesundheit & Medizin
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Hausarztzentrum Melchendorf
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Gesundheitsbrief
unser Gesundheitsbrief erscheint monatlich und informiert Sie über neuste medizinische Erkenntnisse. Die Zusammenstellung Ihres Gesundheitsbriefes erfolgt themenbezogen nach Ihren Wünschen.
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Multiband-Apparatur
Multiband-Apparaturen gehören in die Gruppe der festsitzenden kieferorthopädischen Geräte zur Korrektur von Zahnfehlstellungen. Der festsitzenden Therapie geht meist eine Behandlung mit herausnehmbaren Apparaturen voraus.
Viele kieferorthopädische Behandlungen werden über einen Teil der Therapiezeit mit festsitzenden Multiband-Apparaturen ausgeführt. Davon betroffen sind etliche Anomalien der Zahnstellung wie beispielsweise Drehstände, insgesamt versetzt stehende Zähne oder Wurzelkippungen. Auch Behandlungen im Erwachsenenalter bedürfen meist einer festsitzenden Apparatur.
Multiband-Apparaturen bestehen grundsätzlich aus:
- Brackets (engl. Klammern) – Diese werden auf den Labialflächen (äußeren Zahnflächen), bei der Lingualtechnik auf den Lingualflächen (inneren Zahnflächen) verklebt. Sie sind gegliedert in Basis (klebt auf dem Zahn) und Stamm, der den Slot (Schlitz, Einkerbung) für den Bogen und Flügel für die Ligaturen trägt. Brackets sind nicht nur aus Metall, sondern auch aus Keramik erhältlich.
- Bändern – Sie werden auf den Molaren (hinteren Backenzähnen) zementiert. In einem Schloss auf der Bukkalseite (Wangenseite) des Bandes rastet der Bogen ein.
- Bogen (engl.: archwire) – Er ist das aktiv auf die Zahnstellung einwirkende Element der Multiband-Apparatur. Der Bogen verläuft durch die Bracketslots und wird verwendet in unterschiedlichen Dicken, Elastizitätsgraden, Querschnitten und Materialien. Dünne, hoch elastische Bögen werden im Verlauf der Behandlung durch zunehmend dickere und starrere Bögen ersetzt.
- Ligaturen – dünne Drähte zum Befestigen des Bogens im Bracket
- Alastics – farbige Gummiringe zum Befestigen des Bogens im Bracket
Hinzu kommen gegebenenfalls Hilfselemente wie:
- Elastics – Gummizüge, eingespannt an den Flügeln der Brackets, können sowohl zusätzlich zu den Alastics intramaxillär (zwischen Zähnen eines Kiefers) verlaufen oder auch intermaxillär (zwischen Ober- und Unterkiefer) eingespannt werden, um Einfluss auf die Lagebeziehung beider Kiefer zueinander und das Kieferwachstum zu nehmen. Der therapeutische Erfolg der Gummizüge ist entscheidend von der Mitarbeit des Patienten abhängig. Im Idealfall werden die Elastics ganztägig getragen und nur während der Mahlzeiten und zur Zahnpflege ausgehakt. Auf Grund des allmählichen Elastizitätsverlustes werden sie täglich ersetzt.
- Druckfedern – beispielsweise zum Öffnen von Lücken
Indikationen (Anwendungsgebiete)
Prinzipiell hat jede kieferorthopädische Behandlung unabhängig davon, ob sie mit herausnehmbaren oder fest sitzenden Apparaturen stattfindet, folgende Therapieziele:
- Einstellen einer neutralen Verzahnung (definierte Position der Ober- und Unterkieferzähne zueinander beim Kauschluss und den Kaubewegungen)
- Optimierung der Funktion des craniomandibulären Systems (des Kausystems)
- Verbesserung der Ästhetik
In vielen Fällen ist das Therapieziel erst durch die Kombination von herausnehmbaren Geräten mit einer Multibandbehandlung erreichbar. Die Behandlung mit fest sitzenden Apparaturen verkürzt hierbei zum einen durch die ganztägige Tragezeit die Gesamtdauer der kieferorthopädischen Therapie; zum anderen sind nicht rein kippende, sondern körperliche Zahnbewegungen nur mit einer Multiband-Apparatur möglich. Auch für die meisten Erwachsenenbehandlungen ist sie Voraussetzung.
Zu den Indikationen für eine festsitzende Behandlung zählen daher:
- Körperliche Zahnbewegungen
- Rotationen um die Zahnachse
- Achsengerechtes Einstellen von Zähnen durch Torque (Verwindungen)
- Aufrichtung gekippter Molaren – beispielsweise der 12-Jahr-Molaren (der zweiten hinteren Backenzähne) nach frühzeitigem Verlust der 6-Jahr-Molaren (der ersten hinteren Backenzähne)
- Lückenschluss bei Erwachsenen
- Lückenöffnung bei Erwachsenen
- Deckbissbehandlung
- ausgeprägte Spee-Kurve (Okklusionskurve, verlaufend durch die Kaukontakte der oberen und unteren Zähne)
- Vertikales Wachstumsmuster (zu einem offenen Biss neigende Wachstumstendenz des Unterkiefers)
- Kreuzbiss bei Erwachsenen (die bukkalen, der Wange zugewandten Höcker der oberen Seitenzähne beißen mittig in das Kauflächenrelief der unteren Seitenzähne anstatt seitlich an deren bukkalen Höckern vorbei)
- Bukkale Nonokklusion / Scherenbiss bei Erwachsenen (der Unterkieferseitenzahn beißt vollständig auf der Wangenseite des Oberkieferseitenzahns vorbei)
- Ausformen des Ober- und Unterkieferzahnbogens
- u. a.